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Übungen 2015

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02.05.2015,

Tunnelübung

Einsatzleiter: OBI Mag. Gilbert Sandner

Notfallübung im A9 Bosrucktunnel

Die Eröffnung beider Röhren (Oktober 2015) des A9-Bosrucktunnels steht kurz bevor. Um bestens für etwaige Ernstfälle gerüstet zu sein, wurde bereits im Vorjahr die "Arbeitsgruppe-Tunnel" der Freiwilligen Feuerwehr Ardning gegründet. Neben Kursbesuchen an der LFS Tirol, mehreren theoretischen und praktischen Ausbildungseinheiten mit der gesamten Mannschaft, stehen dabei auch immer wieder Alarmübungen auf dem Ausbildungsplan.
Am Dienstag, den 02.06.2015 konnte hierfür eine gemeinsame Notfallübung mit den Baustellenmitarbeitern des A9 Bosrucktunnels durchgeführt werden.

Übungsannahme

Als Übungsannahme wurde ein PKW-Brand zirka einem Kilometer im Tunnel (Richtungsfahrbahn Wels) angenommen. Mehrere Baustellenmitarbeiter konnten den Tunnel nicht mehr selbständig verlassen und retteten sich in den Entwässerungsstollen. Dass dieses Übungsszenario nicht nur während der (Um-)bauphase, sondern auch im Echtbetrieb seine Realitätsnähe beweist, zeigen immer wieder Fahrzeugbrände in unterirdische Verkehrsanlagen (UAV). Die Herausforderungen, Einsatzaufgaben sowie die Anforderungen an die eingesetzten Feuerwehreinsatzkräfte und Gerätschaften werden dabei an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geführt. Durch permanente Übungen sowie möglichst standardisierte Einsatzabläufe können aber auch diese Einsatzaufgaben bestmöglich und vor allem sicher abgearbeitet werden.

Übungsablauf

Wie bei solchen Ereignisfällen im Einsatz- und Alarmplan festgehalten, informierte die Tunnelüberwachungszentrale Ardning (ÜZ Ardning) die zuständige Bereichsalarm und -warnzentrale (Florian Liezen) über dieses Brandereignis, welche in weiterer Folge die zuständige Tunnelbereitschaft Süd (FF-Ardning und FF-Frauenberg/Enns) alarmierte. Um den Fließverkehr in der Weströhre nicht zu stören, wurde nur ein "Einseitenangriff" durch die Tunnelbereitschaft Süd durchgeführt. Die Feuerwehreinsatzkräfte aus Oberösterreich, welche im Realfall die Brandbekämpfung und Menschenrettung von Norden unterstützen, nahmen deshalb nicht an dieser Notfallübung teil.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte am Südportal wurde gemeinsam vom Einsatzleiter OBI Mag. Gilbert Sandner mit dem zuständigen Polier der Baufirma eine erste Lageerkundung durchgeführt. Dabei wurden Fragen wie Wo ist der Brandherd?, Was brennt?, Welches Gefahrenpotential erwartet die Einsatzkräfte?, Wie viele Personen werden vermisst?, Wo befinden sich diese Personen?, Welche natürliche Zugrichtung und somit welcher Angriffsweg ergibt sich aufgrund der derzeitigen klimatischen Verhältnisse? usw. beantwortet, um ein möglichst umfassendes Lagebild zu erhalten. Parallel rüsteten sich insgesamt 9 Atemschutzgeräteträger der beiden Tunneleinsatzfahrzeuge (KRFS-Tunnel und RLFA 2000/200 Tunnel) mit Sauerstoffkreislaufgeräten (SKG) und Langzeitpressluftatmern (LPA) für den Einsatz aus. Die restlichen Einsatzkräfte übernahmen in der Zwischenzeit die sogenannte Vorportalsorganisation (Errichtung einer Einsatzleitung, Errichtung eines Atemschutzsammelplatzes und Außenüberwachung, organisatorische Maßnahmen usw.).

Nachdem ein möglichst eindeutiges Lagebild erfasst werden konnte, wurden von Einsatzleiter OBI Mag. Gilbert Sandner die Atemschutztrupps der beiden Tunneleinsatzfahrzeuge zur Brandbekämpfung und Menschenrettung in die Oströhre vorgeschickt. "Schlauchmanagement und Tunnellöschtechnik" sowie "Menschenrettung in unterirdischen Verkehrsanlagen" konnten dabei möglichst realitätsnah von den anwesenden Kameraden/-innen beübt werden.
Die restlichen Einsatzkräfte des Löschfahrzeuges (LF) Ardning mussten den nicht verrauchten Bereich der Zu- und Abluftdecke nach vermissten Baustellenmitarbeitern absuchen.

"Nur wer die örtlichen Gegebenheiten kennt, kann im Ernstfall schnell und effizient Hilfe leisten. Darum ist es wichtig, Übungsmöglichkeiten wie diese zu nutzen.", so Einsatzleiter OBI Mag. Gilbert Sandner im Rahmen dieser Tunnelübung.

Die nächsten Schritte

"Aus Alarm- und Notfallübungen können irrsinnig viele Erkenntnisse für den Ernstfall gewonnen werden. Die heutigen Erfahrungen werden in das weitere Ausbildungs- und Tunneleinsatzkonzept der FF-Ardning entsprechend einfließen.", so ABI Peter Mayer. In den nächsten Monaten bis zur Eröffnung werden noch weiter Einsatzübungen im Bereich des A9-Bosrucktunnels durchgeführt werden. Dabei soll das Tunneleinsatzkonzept entsprechend gefestigt, sowie das Zusammenspiel der Einsatzkräfte möglichst koordiniert und abgestimmt werden.

Schlussbesprechung

Den Abschluss dieser Tunnelübung machte eine praktische Übung mit der vorhandenen Notfallausrüstung (Sauerstoffselbstretter, Handfunkgeräte, Tragen) für die Baustellenmitarbeiter. Die Kameraden/-innen brachten dabei ihre Erfahrungen im Umgang mit diesen Gerätschaften ein und übten gemeinsam das korrekte Handling der einzelnen Ausrüstungsgegenstände.

Nachdem die vollständige Einsatzbereitschaft sämtlicher Gerätschaften wieder hergestellt wurde, fand im Rüsthaus der FF-Ardning eine kurze Schlussbesprechung statt, bevor diese Tunnelübung ihren gemütlichen Ausklang fand.


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